Wenn der Zahnschmelz verschwindet

Was in der Natur eine interessante Beobachtung ist, wie zB ausgewaschene Felsen, geformt durch die starke Wirkung des Wassers in einer Brandung, möchte man bei seinen eigenen Zähnen eher nicht vorfinden. Wussten Sie das Zahnschmelz das härteste Material in unserem Körper ist? Und was auch wichtig zu wissen ist: Zahnschmelz kann nicht nachwachsen. Also wie kann es passieren, dass dieses harte Material auf einmal verschwindet? Zahnschmelz sollte eigentlich schützen, widerstandskräftig sein und auf einmal entstehen Vertiefungen auf den Zähnen, dunklere Bereiche schimmern hindurch. Es ähnelt mehr einem Vulkangebiet, als weißen intakten Zähnen. Erosionen entstehen durch einen stark sauren PH Wert im Mund. Der Zahnschmelz ist in der Lage saurem Milieu standzuhalten, insofern die Wirkungsdauer nicht zu lange ist und eine Remineralisation stattfinden kann. Das heißt Zeit spielt hier einen großen Einfluss. Der Körper ist nur bis zu einem bestimmten Punkt fähig auf bestimmte Einflüsse adäquat zu reagieren. Steigt also beispielsweise der Konsum von Zitrusfrüchten auf mehrmals am Tag und es werden zusätzlich noch Säfte, Saftschorlen oder Energydrinks konsumiert, kann es sein, dass die Pufferkapazität nicht mehr ausreicht. Auch wenn Früchte und Fruchtsäfte per se nicht schädlich sind, kann allerdings eine zu häufiger Konsum ein dauerhaft ungünstiges Milieu schaffen und die Entstehung von Erosionen und oder Karies fördern.

Erste Anzeichen erkennen

Es kann ganz subtil, ohne besondere Auffälligkeiten und Beschwerden beginnen. Manchmal ganz unscheinbar in Form von kleinen muldenförmigen Veränderungen auf den Kauflächen oder der Glattfläche des Zahnes. Es kann auch vorkommen, dass bereits fortgeschrittene Erosionen nur vorübergehend empfindlich sind, dann wieder unsensibler auf Kälte reagieren und dennoch schreiten sie weiter voran, sodass erst sehr spät stärkere Beschwerden auftreten. Klären Sie es daher frühzeitig ab, ob Erosionen vorhanden sind und oder Sie dazu neigen. Dann kann rechtzeitig über die richtige Vorbeugung gesprochen werden und Sie haben Möglichkeit aktiv Einfluss zu nehmen. Bestehende Erosionen können auch zur weiteren Vorbeugung behandelt, also gefüllt werden. Dies kann aus ästhetischer und mechanischer Sicht Sinn machen. Dafür ist es aber wichtig und sinnvoll, dass eine Abgrenzung zu ähnlichen Defekten, wie zB keilförmigen Defekten im Zahnhalsbereich, abgegrenzt werden. Die Ursache ist hier eher mechanischer Art und sollte daher von Erosionen unterschieden und bezüglich der Therapie besprochen werden.

Auch wenn Nahrungsmittel nicht direkt sauer schmecken, sollte man bei diesen auf die verzehrte Menge achten: (wie häufig am Tag und in welchen Mengen)

  •  Säfte, Saftschorlen, Sportgetränke, Energydrinks, Früchtetee, Wein
  •  Obst, besonders Zitrusfrüchte// manche Gemüsesorten wie Tomaten
  •  Essig und Essigprodukte
  • Sollte Reflux oder eine Essstörung bestehen, dann sind dies ebenfalls wichtige Faktoren, welche die Mundgesundheit direkt beeinflussen können und bedacht werden sollten.

Was Sie tun können, wenn Sie bereits Erosionen haben? Nach Möglichkeit sollten Sie Säuren meiden! Das bedeutet nicht, dass Sie auf eine ausgewogene Ernährung verzichten sollten. Allerdings spielt die Häufigkeit einen besonders großen Einfluss.

  • Reduzieren Sie zusätzliche säurehaltige Getränke zwischendurch
  • Säfte und Saftschorlen eher nur zu den Hauptmahlzeiten. Zusätzlich Wasser für Spüleffekt trinken.
  • Wenn Sie Obst essen, dann essen Sie diese zB zusammen mit anderen Produkten, wie zB Haferflocken, Quinoa, Joghurt oder Quark.
  • Magenerkrankungen wie Reflux (Sodbrennen) behandeln – bzw. auch hier zwecks Nahrungsumstellung beraten lassen.
  • Sich bei Essstörungen einem Arzt anvertrauen.